Cusco – Hauptstadt der Inca – Endlich im wahren Peru angekommen

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Von Ica ging es in 16 Stunden Busfahrt nach Cusco (da kommen mal wieder ein paar Stündchen auf unser Buskonto 🙂 ). Für diese lange Fahrt haben wir uns einen richtig guten Bus gegönnt, bei dem die Sitze 160° Grad neigbar waren und mit Fußstütze, breite, gemütliche Sitze, wie Sessel und Verpflegung. Allerdings kostete das Ticket auch 50 EUR p.P.Leider war trotz der tollen Liegesitze nicht wirklich an Schlaf zu denken. Von Meeresspiegelhöhe schraubte sich unser Bus durch die Anden in die Höhe. Immer wieder hatten wir extremen Druck auf den Ohren und Flo war von der Schlängelei ganz schlecht und man wurde in den Sitzen hin und her geschleudert.

Fix und fertig, hungrig und hundemüde kamen wir vormittags 11.00 Uhr am Busterminal von Cusco an. Mit dem Taxi ging´s in 10 Minuten zu unserem Hostel „Frankenstein“. Hier bezahlten wir die ersten beide Nächte nur 45 Soles (keine 13 EUR) für´s Doppelzimmer, danach sind wir in ein schöneres Zimmer gezogen, was Ludwig (der Hostel-Besitzer) uns für 55 Soles gab. So wenig haben wir auf unserer ganzen Reise noch nicht für die Übernachtung bezahlt 🙂 Bleibt mehr Geld für Lomo essen übrig 🙂

So fertig wir auch waren, nach einer Dusche trieb uns der Hunger in die Stadt. Das Hostel war nur 3 Minuten vom Plaza de Armas entfernt. Wir suchten uns ein richtig schönes Restaurant, mit Balkon und Blick auf den Hauptplatz – es war soooo schön hier. Dann kamen noch 3 Musiker, die typische peruanische Musik spielten – wir waren ganz gerührt, genau so hatten wir uns Peru vorgestellt – wir waren angekommen!

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Am nächsten Tag wollten wir uns Cusco mal näher anschauen. Es fuhren keine Autos, keine Taxen, keine Busse und überall war Polizei und Demos. Puuhh hatten wir Glück; wäre das einen Tag vorher gewesen, hätten wir bis zum Hostel laufen müssen; ganz sicher mindestens eine halbe Stunde, und das mit unseren Rucksäcken und nach 16h ohne viel Schlaf und dann noch die Höhe. Es war sogar fraglich, ob unser Bus überhaupt bis zum Terminal gekommen wäre.

Als wir Ludwig fragten, was da los sei, sagte er nur: „wenn sie nix zu feiern haben dann streiken oder demonstrieren sie“

Und tatsächlich wurde dann fast jeden Tag auf dem Plaza de Armas irgendwas gefeiert. Einen Tag sind wir Mittags auf den Platz gekommen und es war die Hölle los. Da tanzten dann ganz kleine Vorschulkinder traditionelle Tänze. Die waren soooo süß! Und wir hatten keine Kamera dabei…also Flo schnell zum Hostal zurückgerannt und die Kamera geholt. Leider waren die ganz Kleinen schon fertig. Das ganze ging bis in die späten Abendstunden, da waren dann die „ganz Großen“ dran. Die Farbenpracht der Kostüme war so unglaublich schön und die Kiddies hatten richtig Spaß. Wir konnten uns gar nicht satt sehen.

Wir sind hier ja auf 3.400 Metern Höhe und man merkt den Sauerstoffmangel doch schon ganz schön. Die ersten drei Tage hatten wir Kopfweh, uns war immer mal ein bisschen schwindlig, und man schnauft hier bei jeder Bewegung wie ne Dampflok.

Am zweiten Tag in Cusco war es soweit: nach über 3 Monaten konnte ich einen Frisuerbesuch nicht länger hinauszögern….fast 4 Stunden hab ich in einer nicht gerade schönen Peluqueria zugebracht…ok, ich hab´s überlebt…die Haare sind zwar ziemlich dunkel geworden, die Strähnchen nicht wirklich zu sehen, aber immerhin, die grauen Haare sind weg…und für 130 Soles (37 EUR) für Färben, Strähnchen, Schneiden kann man ja nicht meckern. Flo wurde auch gleich geschoren und musste nur 10 Soles (2,85 EUR) bezahlen.

Auch hier in Cusco gibt es Free Walking Touren, sogar zwei verschiedene. Es war mit die Interessanteste die wir bis jetzt hatten. Es wurde uns sehr viel erklärt. Zum Beispiel, wie aus Parasiten an Kakteen Farbe zum Färben der Alpaca Wolle gemacht wird: der Parasit ist nur 3mm groß, er wird zwischen den Fingern zerdrückt und dann kommt extrem viel roter Farbstoff aus diesem Miniding. Und wenn man diesen dann mit verschiedenen Zusätzen mischt, ändert sich die Farbe. Mit Salz z. Bsp. wird orange draus.

Dort wurde uns auch der Unterschied zwischen Alpaca Wolle, Baby Alpaca und Vicunas erklärt. Hier wird einem nämlich jeder Wollpulli als Alpaca – Pulli verkauft 🙂 . Tatsächlich stammen die meisten Klamotten aber aus billigen China-Produktionen…Deshalb nennen die Peruaner, um sich darüber lustig zu machen, diese Kleidung „maybe Alpaca“…hört sich dann ja auch fast an wie „Baby Alpaca“ 🙂

Na, ob wir die gekauft haben?

Na, ob wir die gekauft haben?

Dann wurden uns noch verschiedene Musikinstrumente gezeigt, wie Panflöten, Gitarren (Charangos), Flöten u.ä. die aus Knochen oder den Nägeln der Alpacas hergestellt sind…fand ich teilweise schon ganz schön eklig…

Weiter ging`s hoch auf einen Aussichtspunkt, von dem man einen wunderschönen Blick auf Cusco hatte und auf Sacsayhuamán, eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten aus der Inkazeit. Und auch eine riesige Christusstatue darf natürlich nicht fehlen, wie in fast jeder Stadt hier.

Auf dem  Markt haben wir zig verschiedene Kartoffelsorten gesehen; von wegen die Deutschen sind DIE Kartoffelesser. Peru gilt als das Ursprungsland der Kartoffel, und noch heute werden mehr als 3000 Sorten angebaut.

Und nach diesem stressigen, 3 stündigen Stadtrundgang gab´s ne leckere Belohnung

An einem Sonntag sind wir nach Pisaq gefahren. Der ganze Ort ist Sonntags ein riesen Markt. Mit dem local Bus fährt man dort eine knappe Stunde hin, für 3 Soles p.P. Es war suuuper schön dort.

Písac oder Pisaq ist eine Stadt, und frühere Bergfeste der Inka. Sie liegt im Valle Sagrado (Heiliges Tal der Inka) am Rio Urubamba. Der Stadtkern Pisacs besteht aus zwei Teilen. Die eigentliche Stadt ist der eine Teil, der andere ist der heilige Bezirk. Eine lange Treppe führt hier von den Häusern zum höchsten Plateau hinauf (wo wir natürlich nicht hochgelaufen sind:-), sah auch von unten schön aus 🙂 ). Dort, in der Mitte des Tempelbereichs, liegt der Intihuatana, ein mächtiger Felsbrocken, von dem die Inka glaubten, an ihm sei die Sonne angebunden.

So nett waren die Einwohner von Pisaq zu uns 🙂

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Peru ist auch für eine Spezialität bekannt, die wir in Pisaq hautnah erleben durften. In diesem Ofen

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wurde sie zubereitet:

Nein, es sind keine Ratten, es sind Meerschweinchen, die hier Cuy heißen. Und ich sehe gerade bildlich vor mir, wie meine Mutti laut „iiiiieeeeehhhh“ ruft und sich fast übergibt 🙂 Aber so ging es mir schon beim fotografieren 🙂

Nein, wir haben es nicht probiert und haben es auch nicht vor. Zumal der Spaß hier auch nicht billig ist. In einem normalen Restaurant zahlt man um die 60 Soles dafür, also fast 20 EUR.

Nach dem stressigen 🙂 Rundgang durch´s Dorf haben wir uns eine Pause in einem Cafe mit einer schönen Dachterrasse gegönnt

Sonst haben wir in Cusco nicht viel gemacht, außer immer wieder durch die wunderschönen Gassen der Altstadt zu schlendern. Cusco ist für uns ein absoluter Reisetipp! Wir haben die 2 Wochen hier sehr genossen und uns super wohl gefühlt!

Der Hauptgrund, warum wohl 99% der Touristen nach Cusco kommen ist, dass die Stadt Ausgangspunkt für den Machu Picchu ist – ja, auch wir waren da…aber das lest ihr im nächsten Reisebericht.

Bis zum nächsten Abenteuer,

Eure Weltenbummler, die euch alle ganz doll knuddeln!

 

4 Gedanken zu „Cusco – Hauptstadt der Inca – Endlich im wahren Peru angekommen

  1. VIVA EL PERU GLORIOSO
    Was Ihr doch immer wieder für riesige ‚Natur‘-Bilder entdeckt…..
    Dieses hier gibt doch Euren RB in Kurzform wieder 🙂
    Auch alle anderen Fotos wieder ‚Lebensfreude pur‘

    Ich hätte sicher auch ‚iiiiieeeeehhhh‘ gesagt, aber ohne Beinchen und Köpfchen hätte es ja vielleicht sogar richtig gut geschmeckt 😉

    Würd Euch gern nächstes Jahr am Flughafen mit den Super-Puschelmützen empfangen :-))))))
    Aber ein Paar von den tollen bunten Schuhen ist doch sicher in Euren Rucksack gewandert?

    VG Inchen

  2. Hier im für euch jetzt fernen Europa ist es fast nicht vorstellbar, was ihr mit euren Augen und Ohren und für uns per Kamera einfangt. Und wer sagt, dass es 7 Wunder der Erde gibt, hat bestimmt die Welt nicht so gesehen wie ihr.
    Jeder RB und die Fotos sprechen eine andere Sprache und belegen, dass es unendlich viele Wunder gibt. Und ihr seid dabei und mittendrin; das ist doch überhaupt das grösste.

  3. Oh, super. Peru hat es jetzt auch auf meine persönliche Liste mit Reisezielen geschafft. Bis auf die Meerschweinchen sieht das richtig gut aus!
    Bin gespannt auf euern nächsten Bericht. Auf geht´s!

  4. Wieder wunderbarer Lesestoff, ergreifende Bilder und schöne Videos.
    Habt Ihr jetzt die Puschelmützen gekauft? Ich tippe eher nicht.
    So`n Meerschweinchen sieht ja auch nicht gerade appetietlich aus.Würde es ohne Kopf und Gliedmaßen serviert, könnte ich mir schon eher vorstellen es zu probieren.
    Danke für den schönen Bericht.
    Ganz liebe Grüße an Euch Beide. 🙂 🙂 🙂
    Manuela

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