Puerto Lopez

Mal wieder 6 Stunden im Bus gesessen (für 190 km!!!) um von Canoa nach Puerto Lopez zu kommen. In der Hoffnung, an einem schönen Küstenstädtchen anzukommen.Schon während der Fahrt war die Landschaft sowas von trist; die einzigen Lichtblicke waren die, wenn man das Meer gesehen hat. Bei jeder Ortschaft waren wir froh, dass der Busfahrer nicht „Puerto Lopez“ gerufen hat und wir nicht aussteigen mussten. Bei manchen Dörfern haben wir uns ernsthaft gefragt, ob da noch einer wohnt, oder ob die alle geflüchtet sind. Alles war zerfallen. Und dann ruft der Busfahrer doch „Puerto Lopez“…und es sah nicht besser aus als die Käffer vorher. Nun gut, erstmal aussteigen, wird schon werden.

Ein Hostel war schnell gefunden. Nichts dolles, aber sauber und ok. Also Rucksäcke abstellen und gucken, wo der Ort seine Schönheiten versteckt hat…Wir haben sie nicht gefunden. Flo sagt, hier sieht es aus wie in Afghanistan, nur die Einschusslöcher fehlen. Es ist wirklich unglaublich, wie runtergekommen hier alles ist, bzw. es sieht nichts fertig aus. Wie vor 20 Jahren angefangen zu bauen, eingezogen und nicht weitergebaut. Und das bei so einer perfekten Lage am Meer. Anscheinend haben Ecuadorianer ein anderes Empfinden für Schönheit als wir…

Von hier aus kann man einen Ausflug zur „Isla de la Plata“ (Silberinsel) machen. Es soll das „Galapagos für Arme“ sein. Da wir uns nun endgültig gegen Galapagos entschieden haben, dachten wir, dann schauen wir uns wenigstens diese Insel an. Mittlerweile haben wir aber einige Leute getroffen, die meinten, die 50 USD lohnen sich überhaupt nicht. Die Insel wär super hässlich und lohnt sich nur, wenn man auf Vögel steht. Ja…trifft wohl auf uns nicht so ganz zu…

Was macht man sonst hier außer Depressionen kriegen? Momentan ist Wal-Saison. Also die Wale kommen hier zur Paarung her, bekommen ihre Kinder dann allerdings in Kolumbien; clever, oder? Dann haben die Kinder wenigstens kolumbianische Staatsbürgerschaft und nicht ecuadorianische 🙂

Wir haben einen Anbieter gefunden, der uns die Whale-Watching-Tour für 20 USD angeboten hat. Also für den nächsten Tag gebucht, damit wir am übernächsten Tag hier wieder abhauen können.

11.00 Uhr morgens sollten wir dann an der Travel-Agency sein. Die haben uns dann die 100 Meter zum Pier begleitet, uns das richtige Boot gezeigt, und dann ging´s auch schon los. Da auch hier immer noch absolute Nebensaison ist (ab nächsten Monat gibt´s hier für 2 Monate Ferien, dann ist sicher alles ziemlich überlaufen) waren wir nur 8 Leute auf dem Boot, ausgelegt ist es für 25.

Noch am Hafen, haben wir diesen Riesenfang gesehen. Ein riesen Schwertfisch.

Nach einer halben Stunde Fahrt trauten wir unseren Augen kaum, als wir die ersten riiiieeesengroßen Wale sahen.

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Immer wieder tauchten die 4 Wale soooo nah an unserem Boot vor uns auf. Es ist wirklich Wahnsinn, wie riiiieeesig diese Tiere sind. Mit uns waren zum Glück nur noch 2 Boote da, in der Hauptsaison sind es um die 20 Boote. Es war ein einmaliges Erlebnis, diese Tiere so hautnah zu erleben.

Danach ging es noch an eine Insel, wo wir sogar Blaufußtölpel gesehen haben. Es gibt wohl nur noch 40.000 von ihnen, und davon die Hälfte auf den Galapagos-Inseln.

Der Ausflug hat sich absolut gelohnt. Und somit haben wir wohl das Beste aus unserem Aufenthalt in Puerto Lopez gemacht.

Ich würde meinen Geburtstag sooo gern am Meer verbringen!!! Der nächste Ort ist der letzte hier am Meer, letzte Chance also…Bis nach Peru schaffen wir es in den paar Tagen nicht mehr, sonst müssten wir jetzt etliche Tage hintereinander für viele Stunden im Bus sitzen. Hoffen wir mal das Beste.

Bis zum nächsten Abenteuer,

Eure Weltenbummler

7 Gedanken zu „Puerto Lopez

  1. Begeisterung pur – musste wieder 3 x lesen.
    Man kennt solche Bilder ja schon aus dem TV, aber diese Bilder sind von Euch! Und die bleiben ewig in Euren Köpfen auf Eurer ganz privaten ‚Festplatte‘ gespeichert
    Eure Gesichter scheinen zu sagen:
    Sjoukje:’Jetzt kneif mich doch mal einer…..‘
    Flo: ‚Amazing, Amazing …‘
    Aber auch die ‚Blaufüßler‘ sind soooooo süüüßßß

    Danke
    Inchen

  2. Wale, Wasser, Wale, Wasser – euren Bildern sieht man förmlich an, wie begeistert ihr seid. Wer da nicht ins Staunen gerät, der staunt über gar nichts mehr! Immer wieder die fast unglaublichen Bilder und Berichte. So wird euer Mut und eure Neugier auf alles doch immer wieder belohnt.
    Ich kann nur immer wieder sagen, dass es so schön ist, uns daran so hautnah teilnehmen zu lassen.

  3. Hallo ihr leidenschaftlichen (?) Busfahrer. Wenn ihr wieder zu Hause seid, könnt ihr auf diese Art der Fortbewegung bestimmt nicht mehr verzichten (hier könnte ein smilie sein, wenn ich wüßte, wie ich den in diesen Kommentar bekomme). Ja, ich denke auch, dass die Waltour für manches Negative entschädigt. Kaum zu glauben, dass Nachbarländer so unterschiedlich sind. Zum Glück ist inzwischen Besserung eingetreten. Liebe Grüße

  4. Liebe Weltenbummler,
    danke, dass Ihr uns mit euren Beiträgen an eurem Abenteuer teilhaben lasst. Ich bin völlig fasziniert, was ihr schon alles erlebt habe!
    Wale – auch so ein großer Traum von mir.
    Ich wünsche euch noch eine tolle Zeit und werde eure Reise mit einer Portion Neid weiter verfolgen.
    Ganz herzliche Grüße aus dem heute etwas verhangenen Dessau und bleibt gesund!!

  5. Also, ich kriege ne Gänsehaut, wenn ich mir die Bilder mit den Walen betrachte. So was zu erleben ist einzigartig. Ich beneide euch so!!!
    Laßt euch den Spaß nicht durch hässliche Dörfer nehmen.

  6. Hammer!!!!
    Das ist wirklich der absolute Hammer ! – Wale – und dann sooo nah –
    das ist mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis –
    Neid, Neid,
    und nur so nebenbei :
    wir haben SAUWETTER – Regen und kalt ,
    da ist es bei euch bestimmt besser, auch wenn der Ort nicht ganz so nach eurem Geschmack ist.
    Würde momentan schon gern mit euch tauschen
    Grüßle

  7. Wale – ich fass es nicht, ich bin überwältigt von den tollen Bildern.
    Das ist schon immer mein Traum, eines der größten Tier der Welt mit eigenen Augen zu sehen. Ihr habt es geschafft. Es muß doch ein irres Gefühl gewesen sein, das zu erleben.

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