Mit den Muddies durch Thailand Teil 2

Von Bangkok ging es mit dem Nachtzug nach Trang. Wir haben uns extra für den Zug und nicht für den Bus entschieden, weil unsere Muddies sowas noch nicht kannten. Bus fahren kann ja jeder 🙂 Auch hatten wir extra ein Abteil ohne Klimaanlage gewählt, weil wir wissen, dass die Klimaanlage sehr kalt werden kann. Leider ging ausgerechnet bei Karola, meiner Schwiegermama, das Fenster nicht zu und sie und meine Mama lagen die ganze Nacht „im Wind“. Es hat gezogen wie Hechtsuppe. Wir hofften nur, dass sich keiner was weggeholt hatte. Aber so war an Schlaf auch nicht wirklich zu denken 🙁

Mit 2 Stunden Verspätung kamen wir nach 18 Stunden (!) Zugfahrt 12.20 Uhr Mittags in Trang an. Aber hier war unsere Reise noch immer nicht zu Ende. Wir mussten 3 weitere Stunden mit dem Minivan weiter um unser Ziel, die Insel Koh Lanta zu erreichen.

17.00 Uhr, nach 24 Stunden (!!!) Anreise hatten wir es geschafft! Wir waren im „Lanta Pearl Beach Resort“ angekommen. Jetzt waren wir auch alle „reif für die Insel“. Als Belohnung für die lange Anreise begrüßte uns Koh Lanta mit strömendem Regen 🙁

Heute denken wir, ob wir unseren Muddies nicht ein bisschen viel zugemutet haben??? 24 Stunden Anreise sind ja nun echt ne Hausnummer und wir sind alle keine 20 mehr. Aber für den Rückweg hatten sie die Wahl ob Flieger oder Bus oder Zug und sie haben sich wieder für den Zug entschieden… Sie wollten halt sehen, wie wir als Flashpacker so reisen. Trotzdem: Hut ab vor euch Beiden! Wir sind stolz auf euch, was ihr so alles mit euch machen lasst!!!!

Da Flo und ich hier im November schon waren wurden wir herzlichst mit Umarmung empfangen. Jetzt nur ganz schnell frisch machen und ab an den 70 Meter entfernten Strand zum essen. Wir waren alle fast am verhungern.

Der Regen war auch längst vorbei, es war nur eine kurze (Begrüßungs)Husche, und so durften wir schon am ersten Abend bei leckerem Essen und Fruchtshakes einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten.

Am nächsten Tag gab es einen ausgiebigen Strandspaziergang.

Meine Mama hatte leider ganz schön dolle Husten und sie fühlte sich auch ziemlich schlapp. Wir dachten, dass sie vielleicht noch von der langen Anreise ein wenig geschafft ist. Der Husten wollte aber gar nicht besser werden und wir haben Hustensaft besorgt. Leider sagte mir meine Schwiegermama, dass der Husten über Nacht extrem schlimm geworden ist und leichtes Fieber hatte sie auch. Also habe ich sie überreden können mit ihr in die Klinik zu fahren. Wir wollten einfach abklären lassen, dass es sich nur um eine Grippe handelt. Leider haben sich aber unsere schlimmeren Befürchtungen, es könnte eine Lungenentzündung sein, bestätigt. Meine arme kleine süße Mutti bekam direkt eine Infusion Antibiotikum. Die nächsten zwei Tage mussten wir auch für weitere Infusionen in die Klinik. Zum Glück zeigte das Antibiotikum schnell seine Wirkung und Mutti ging es schon am nächsten Tag wesentlich besser. Nur der blöde Husten war ganz schön hartnäckig. Aber bis zum Ende des Urlaubs war nix mit gemeinsamer Friedenspfeife und leckeren Cocktails 🙁

Und das alles wegen dieser blöden Zugfahrt 🙁

Da haben wir schon nur 14 gemeinsame Tage, und dann sowas 🙁

Dementsprechend ließen wir die Tage auch ziemlich ruhig angehen.

Zwei Tage lang erkundeten wir die Insel mit dem Roller. Auch hier sind wir wieder mächtig stolz auf unsere Muddies, dass sie sich getraut haben, mit uns auf den Roller zu steigen! Aber wir denken, es war auch für sie super toll die Insel auf diesem Weg kennenzulernen.

Auf dem Weg kam uns mitten auf der Straße ein Mahout mit seinem Elefanten entgegen. Das war so ein toller Anblick! Da mussten wir natürlich auch gleich beim nächsten Elefanten Camp anhalten.

Zur unserer großen Überraschung kamen Danny und Diana, die wir in Laos kennengelernt hatten auch nach Koh Lanta. So hatten wir nun auch zu sechst ein paar super lustige Tage. Mal sehen, wo wir uns das nächste Mal sehen 🙂

Am vorletzten Tag machten wir einen Bootsausflug, die „4 Island Tour“. Wie der Name sagt, wurden 4 Inseln angesteuert. Schon allein der Weg um auf unser kleines Bootchen zu kommen war abenteuerlich. Wir mussten über verschieden große Boote klettern, mal hoch, mal runter…uns hätte nicht gewundert, wenn hier schon eine Muddi gesagt hätte, das mach ich nicht…, aber Pustekuchen, unsere Muddies sind hart im Nehmen! Die machen alles mit 🙂

Die ganzen Tage war das Meer ruhig, keine Wellen, aber heute war natürlich alles anders. Am Anfang fanden wir das alle noch ganz lustig, immer mal bei einer Welle nass zu werden. Das Lachen verging uns aber ziemlich schnell, als meine Mutti dann wirklich alle paar Sekunden eine riesen Welle abbekam und so klitschenass war, dass sie nur noch tropfte; bei einer gerade abheilenden Lungenentzündung fand ich den Anblick so gar nicht mehr lustig. Flo half ihr dann auf einen einigermaßen trockenen Platz zu wechseln, was bei der Schaukelei nicht einfach war, und eigentlich wurde man auf dem Boot auf jedem Platz nass. Mittlerweile saßen die Leute mit Taucherbrillen und Schnorchel da!!! Und auch wenn meine Schwiegermama einen einigermaßen trockenen Platz erwischt hat, ihrem Magen gefiel die Schaukelei so gar nicht und ihr war kotzübel…und so saßen Flo und ich da und dachten mal wieder: was haben wir unseren Muddies hier mal wieder zugemutet??? Und hofften nur, dass wir die erste Insel bald erreichten.

Leider konnte man bei der ersten Insel nicht an Land gehen, wer schnorcheln wollte musste vom Boot springen, und ich glaube, unsere Muddies wären froh gewesen festen Boden unter die Füße zu bekommen.

Und siehe da, das Meer hatte sich beruhigt, und so war die Anfahrt auf die nächste Insel schon seeehr viel ruhiger. Allerdings auch hier kein Landgang möglich. Auch das Schnorcheln war nicht der Knaller, es gab nicht wirklich viel zu sehen.

Der dritte Stop war echt toll. Hier musste man durch eine wirklich stockedunkle Höhle schwimmen und kam dann an einem kleinen Traumstrand wieder raus. Wir kamen uns vor wie in dem Film „The Beach“. Leider war unseren Muddies so gar nicht danach in´s Wasser zu gehen und so mussten Flo und ich ohne sie los. Echt schade! Aber wir haben natürlich alles festgehalten.

Dann kam die letzte Insel. Koh Hai. Endlich Landgang! Und ich denke, allein dafür hat sich der Ausflug gelohnt! Eine Trauminsel! Beide Muddies haben bei dem Anblick ziemlich schnell vergessen wie schlecht ihnen von der Bootsfahrt war.

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Lecker Lunch gab es auf der Insel auch; Massamam Curry, Reis und lecker Gemüse. Meiner Schwiegermama war leider so gar nicht nach Essen, auch wenn ihr Magen sich langsam beruhigte. Für meine Mama gab´s leider nur ein Anstandshäppchen. Also Seetauglich sind die Beiden wohl nicht 🙂

Aber die Insel haben wir vier in vollen Zügen genossen! Sie ist unglaublich schön!

Auf dem Weg zurück ins Boot durch´s Wasser (Bootssteg gab es natürlich nicht) ist meine Mama in einen Stein oder eine Koralle getreten und in´s Wasser gefallen. Da fand ich das noch lustig und hab voll gelacht (tut mir jetzt noch leid 🙁 ). Auf dem Boot hat uns dann jemand darauf aufmerksam gemacht, dass Mutti blutet 🙁 Sie hatte einen 10 Zentimeter langen Schlitz im Fuß *AUTSCH*. Zum Glück hatte jemand aus der Gruppe Desinfektionsmittel dabei und an Bord gab´s Pflaster und Flo hat meine Mutti verarztet. Der Schlitz war zum Glück nur lang, aber nicht tief. Arme Mutti! So langsam hatten Flo und ich einfach nur noch ein schlechtes Gewissen ob wir unseren Muddies mit dieser Art und Weise des Reisens nicht doch ein bisschen zu viel zugemutet hatten. Was unseren Muddies in der kurzen Zeit alles passiert ist, ist uns in den ganzen Monaten vorher nicht passiert.

Die Rückfahrt war zum Glück bei ruhiger See und so kamen wir ohne weitere Zwischenfälle wieder auf Koh Lanta an.

Abends aßen wir immer lecker am Strand und genossen die tollen Sonnenuntergänge und einfach das Zusammensein. Es war sooo schön, unsere Muddies bei uns zu haben. Und lustisch war´s!

Nach acht Nächten auf Koh Lanta hieß es für uns Abschied nehmen von Strand und Meer.

Trotz Lungenentzündung, aufgeschlitztem Fuß und Seekrankheit denken wir, hat es unseren Muddies hier gut gefallen. Das schöne warme blaue Meer, die langen Strände, die tolle Natur, Elefanten streicheln, Roller fahren…und vielleicht auch ein bisschen wegen uns 🙂

Zum Glück war aber die Zeit mit Ihnen noch nicht zu Ende. Wie´s weitergeht ist aber schon wieder das nächste Abenteuer.

Bis dahin, Eure Weltenbummler unterwegs mit den Muddies

6 Gedanken zu „Mit den Muddies durch Thailand Teil 2

  1. Hallo ihr zwei 🙂
    war grad so schön euren Bericht zu lesen….und vor allem wurden meine Erinnerungen an den Urlaub auch wieder wach. Wir hatten auch die 4-Insel Tour mitgemacht und waren begeistert von dem Ausflug, gerade auch von der „Emerald Cave“ durch die wir auch durchgeschwommen sind..da ´will man doch gleich wieder in die Ferne. Danke euch für diesen tollen Rückblick und geniesst eure letzten Tage dort im Paradies.

    Ganz liebe Grüsse und hoffentlich bis bald,
    Elizabet

  2. Adventure pur 😉
    Eure Muddies sind echt hart im Nehmen, aber bei diesen Guides weiß man ja auch, dass einen nur Highlights erwarten 🙂
    Wieder tolle Bilder, von Euch Allen, von den Elefanten, vom Riesen-Vogel im Feigenbaum, von…. von…. von…. einfach nur schön 😉
    VG Inchen

  3. Aaach sind das wieder traumhafte Bilder, die in mir zum wiederholten Male
    Fernweh ausgelöst haben. Einfach toll und dann mit den Muddis, das ist diesmal ein echtes SPECIAL 🙂
    Es war vielleicht nicht immer einfach für Karola und Heidi aber gelohnt hat es sich sicher alle mal und war die Reise wert. So schätze ich die Beiden ein.
    Urlaub mal ganz anders. So etwas haben die Zwei bestimmt noch nicht erlebt.
    Danke für den schönen Bericht.
    Lieben Gruss
    Manu

  4. Ach ist das schön, alles praktisch noch einmal zu erleben!
    Und jetzt ist es auch soweit, dass die „richtigen“ Abenteuer erlebt werden wollen.
    Gut, es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass mir die Zugfahrt nur Spass gemacht hätte. Aber für mich ist sie ja ohne unangenehme Nachwirkungen vorbei gegangen.
    Ja, ich denke auch, dass wir beide uns auch wegen unseres doch schon ein wenig (!) fortgeschrittenen Alters gut gehalten haben. Aber es hat sich so was von gelohnt!!!
    Es war bis dahin (danach natürlich auch, aber soweit sind wir ja noch nicht) eine so wunderschöne Zeit mit Euch und mit Erlebnissen, die in einem Pauschalurlaub nun mal nicht geboten werden. Deswegen musstet ihr auch kein schlechtes Gewissen haben: Wir haben alles freiwillig und mit viel Spaß mit gemacht.
    Liebe Grüsse

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