Luang Prabang

Nach drei Tagen Anreise aus Chiang Mai (Thailand) sind wir am 11.12. gut in Luang Prabang (Laos) angekommen. Der Anleger der Slowboote liegt ca. 10 km außerhalb der Stadt, also erstmal mit 20.000 Kip p.P. (2,25 EUR) die Tuk Tuk Mafia unterstützt, dass sie uns in die Stadt fährt.

Unsere vorgebuchte Unterkunft war leider so ziemlich die Schlechteste die wir auf unserer Reise bis jetzt hatten. Auch wenn das Doppelzimmer nur 120.000 Kip (13,50 EUR) gekostet hat, hier wollten wir nicht bleiben und haben uns am nächsten Tag erstmal was Schönes gesucht und für 200.000 Kip (22,50 EUR) auch gefunden. Auch wenn wir das Zimmer für laotische Verhältnisse viiiiel zu teuer fanden 🙁 Aber alles was billiger war, war echt eklig. Wir wußten vorher, dass Luang Prabang nicht billig ist, aber wenn man bedenkt, dass Laos ein 3. Welt Land ist, finden wir, dass die Übernachtungspreise in keinem Verhältnis stehen.

In unserer Unterkunft hatten wir auch den ganzen Tag Tee und Kaffee frei. An einem Morgen fragte ich nach einem Kaffeelöffel, da keine sauberen mehr dort lagen. Da wurde kurzerhand ein benutzter genommen und kurz in einer Plastikwanne abgespült (natürlich ohne Spüli…) in der vom Vortag das Regenwasser gesammelt wurde…

Als wir einen Tag darum baten, dass unser Zimmer gereinigt wird, haben wir gesehen, dass es weder gereinigt wurde noch das es neue Bettwäsche gab; sie wurde einfach so wie sie auf dem Bett lag gebügelt…

Willkommen in Laos – einer wirklich ganz anderen Welt.

Luang Prabang ist eine sehr schöne Stadt. Sie war die Hauptstadt des historischen Königreichs Lan Xang und des französischen Protektorats Laos. Bis zur Abschaffung der Monarchie in Laos 1975 war es die Königsstadt. Die Stadt liegt wunderschön zwischen Mekong und seinem Nebenfluss Nam Khan. 1995 wurde Luang Prabang zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. 32 buddhistische Klöster sowie die gesamte französische Kolonialarchitektur in der Stadt wurden unter Denkmalschutz gestellt und werden seitdem restauriert.

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Um über die Bambusbrücken zu gehen muss man übrigens 5000 Kip, knappe 60 Cent bezahlen. Die Bambusbrücken werden jedes Jahr in der Regenzeit von den Wassermassen des Flusses mitgerissen, und müssen jedes Jahr neu gebaut werden. Nur 6 Monate im Jahr bleiben die Brücken stehen.

Luang Prabang hat auch einen wirklich schönen Nachtmarkt, der aber eher Abendmarkt heißen müsste, denn kurz nach 21.00 Uhr wird schon wieder abgebaut.

Unter anderem kann man hier auch Schmuck kaufen, der aus Aluminium von Bomben und Raketen gefertigt wird. In Laos gibt es noch viele Blindgänger die aus dem Vietnamkrieg stammen. Sie machen das Land zu einem der Staaten mit den größten Mengen an nicht explodiertem Kriegsmaterial im Boden. Von den mehr als 2 Millionen Tonnen Bomben, die zwischen 1964 und 1973 von den amerikanischen Streitkräften in mehr als 530.000 Fliegerangriffen über Laos abgeworfen wurden, sind bis heute etwa 50 % des Territoriums betroffen. Noch heute werden regelmäßig Menschen durch Blindgänger verletzt oder getötet.

Für uns ein Gänsehautmoment.

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Einen Tag haben wir uns einen Roller geliehen um zu den Kuang Si Wasserfällen zu fahren. Allerdings kostet der hier 120.000 Kip, über 13 EUR pro Tag!!!! Mehr als das Doppelte als in Thailand!

Die 45 Minuten Fahrt sind echt schön, durch kleine Dörfer, schöne Landschaften und Reisfelder. Allerdings war die Straße teilweise echt übel. Riiieeesige Schlaglöcher, viel Sand und Kies auf der Straße, holprige Brücken

Aber der Wasserfall war echt ein Traum! Er hatte ganz viele Poolebenen. Uns war er allerdings zu kalt zum baden …

Am Eingang der Wasserfälle gibt es eine Rettungsstation für Bären. Die waren so süß und kuschelig

Er winkt uns sogar

Er winkt uns sogar

In unserem Guesthouse haben wir eine Schweizerin getroffen, Ende 60, die Hebamme ist, und seit einigen Jahren für mehrere Wochen hier in einem „Krankenhaus“ auf der Entbindungsstation arbeitet. Dazu muss sie von Luang Prabang nochmal mit dem Bus 8 Stunden in die Berge irgendwo ins nirgendwo. Sie erzählte uns, dass Laoten im Durchschnitt 7 Kinder haben! Und auch, dass man außerhalb der Touristengebiete kein Fleisch essen sollte, denn dort wird wirklich alles gegessen! Zum Beispiel Fledermäuse sieht man dort regelmäßig auf dem Grill liegen.

Unsere Tage in Luang Prabang haben echt Spaß gemacht, zumal wir eine lustige 4er Gruppe waren mit noch 2 Deutschen die wir in Chiang Mai kennengelernt haben. Und die Stadt ist so klein, dass wir ständig Leute vom Bootstrip wiedergesehen haben. Wir haben hier wirklich mehr Leute gekannt und gegrüßt als daheim.

Nach 7 Tagen hieß es Abschied nehmen von Luang Prabang.

Wo´s hingegangen ist?

Das ist schon wieder das nächste Abenteuer.

Bis dahin,

Eure Weltenbummler

7 Gedanken zu „Luang Prabang

  1. Haben auch grad eine „kleine Weltreise“ hinter uns: Essen und Trinken in Lingenau bei Ingrid. Noch mehr trinken und diskutieren über die Weltpolitik. Unerquickliches und nicht enden wollendes Thema; Ingrid hat sich volle 3 Stunden für uns Zeit genommen. Wie es aussah, aßen wir von blanken Tellern, Gläser und Besteck ebenso.
    Gut, dass ihr so viel Erfahrung und gesunden Menschenverstand habt, um alle Hürden in der Fremde ohne Schaden zu nehmen überwindet.
    Nun seid ihr inzwischen auf dem Trip nach Bangkok und werdet sicher nachschauen, ob alles für die Ankunft der Muddis gerichtet ist 🙂 Noch 8 Tage; wie herrlich !

  2. Wieder ein sehr schöner und auch etwas ergreifender Bericht.
    Bei den Fotos vom Wasserfall mag man gar nicht glauben, dass das Wasser soo kalt gewesen sein soll 😉
    Süß das Bär’li, ihm geht’s aber in der Rettungsstation sicher gut.

    VG Inchen

  3. so, nun endlich mal wieder ein Kommentar von uns:
    wie immer total schöne , beeindruckende Bilder,
    besonders der Bär – echt zum knuddeln.
    Ihr entdeckt Winkel unserer Erde die wohl nicht viele von uns sehen werden – wenigstens können wir durch eure tollen Reiseberichte dabei sein – dafür nochmal ganz herzlichen DANK !
    Weiterhin noch viele Abenteuer und ganz schöne Tage mit euren „Muddies“

    liebe Grüße aus dem nasskalten, nebligen Mahlberg

  4. Wenn die 3. Welt-Länder nicht ihre Preise anpassen würden, können sie sich bestimmt nie weiter entwickeln. Wo soll es herkommen?
    Die hygienischen Verhältnisse brauchen wir hier nicht, würden wir auch nicht ohne gesundheitliche Schäden überstehen.
    Die Bilder vom Wasserfall sind unglaublich schön.
    Das Bärchen macht mich ganz traurig.

    • Bitte was? Preise müssen wohl auch irgendwie zu Leistung passen, oder???
      Wie man sieht, hat unsere Gesundheit keinen Schaden genommen. Ich denke, manchmal übertreiben wir das in Deutschland ganz schön dolle. Man sieht ja, dass es auch anders geht.

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