Von Flores bis Lombok

Am 5.10. flogen wir von Denpasar, Bali in 1,5 Stunden nach Lebuan Bajo auf die Insel Flores.Der Ort war nicht wirklich schön. Über zwei Stunden gingen wir die Hauptstraße auf und ab um eine Unterkunft zu suchen. Zum Glück hatten wir unseren Bigpack in unserem Hotel auf Bali gelassen und waren nur mit unserem Daypack unterwegs. Die Unterkünfte waren doppelt so teuer wie auf Bali und ganz schrecklich. Super dreckig, teilweise nur mit Stehklo 🙁 Schlussendlich sind wir im „The Lounge“ untergekommen. Allerdings für 385.000 Rupia pro Nacht (25 EUR), aber inklusiv Frühstück. Und es war echt ein Glücksgriff. Das Zimmer war zwar klein, aber super schön, mit Terrasse und Blick auf den Hafen. Und einem Hängebett – hatten wir auch noch nicht…

Im ersten Stock war ein Restaurant mit gutem Essen zu vernünftigen Preisen, im zweiten Stock waren 3 Zimmer und darüber eine Rooftopbar wo man wunderschön den Sonnenuntergang hätte beobachten können, wenn es nicht so diesig gewesen wäre.

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Selbst das Hostel wäre teurer gewesen, hier hätten wir in einem 6er Dorm mehr bezahlt als im „Lounge“ für´s Doppelzimmer.

Eigentlich hatten wir vor, auf Flores mit dem Roller bis ans andere Ende der Insel zu fahren, was ca. 5 Tage gedauert hätte. Aber irgendwie war auf der Insel kein Roller zu bekommen und wir hätten ja auch wieder zurück gemusst. Leider haben wir ja aber nur ein Visum für 30 Tage und dann wäre kaum noch für was anderes Zeit gewesen. Also beschlossen wir am nächsten Morgen, uns ein Boot zu suchen, mit dem wir bis zur Insel Lombok kommen. Die ersten Anbieter hatten nur so kleine Boote für 25 Leute, und mit so ner Nussschale wollten wir nicht über´s offene Meer schaukeln. Dann fanden wir eine Agency, die mit einem großen Holzsegelschiff für 50 Passagiere einen Trip anbot. Der Preis lag weit unter dem womit wir gerechnet hatten, runterhandeln konnten wir auch noch, und so bezahlten wir für 3 Nächte inklusiv 3 Mahlzeiten, Wasser, Tee, Kaffee und diversen Stopps gerade mal 90 EUR p.P. Allein der Flug von Flores nach Lombok hätte uns über 120 EUR gekostet und dann hätten wir ja für die 3 Tage, die wir nun auf dem Schiff unterwegs waren, auf Lombok Unterkunft und Mahlzeiten bezahlen müssen. Somit hat uns der Trip eigentlich gar nichts gekostet, sondern wir haben noch Geld gespart. JA, ja, wir reisen uns mal wieder reich 🙂

Da gerade Nebensaison ist sollten auf dem Boot auch nur 25 Leute sein und es fuhr auch direkt am nächsten Tag los.

17.30 Uhr war Treff an der Travel Agency und dann liefen wir gemeinsam zum Hafen. Mit einem kleinen Motorboot wurden wir zum Schiff gebracht.

Da man die Tour auch als Roundtrip von Lombok buchen kann, waren bereits ein paar Leute auf dem Schiff. Viiiiieele Deutsche (aus Wiesbaden und Köln), eine blondhaarige Südafrikanerin aus Kapstadt. Mit uns an Bord ging ein Pärchen aus Amsterdam, sie war allerdings gebürtige Rumänin, zwei Pärchen aus Indonesien, und ein komisches Paar; er Franzose und sie Japanerin. Also waren wir ne ganz bunte Truppe.

Da wir so wenig Leute waren hatten wir jede Menge Platz auf dem Schiff. Wir haben einen Deckplatz gebucht und keine Kabine, dass heißt, man schläft an Deck auf Matratzen und es gab sogar zwei Decks.

Die erste Nacht blieb das Schiff noch im Hafen von Lebuan Bajo und am nächsten Morgen 5.00 Uhr ging´s los. 6.00 Uhr wurden die geweckt, die noch nicht vom Maschinenlärm wach waren. Dann gab es Frühstück, Toast mit Banane…

Bereits 7.00 Uhr waren wir an der Insel Rinca. Der eigentliche Grund, warum wir diese Tour gebucht hatten. Denn nur hier in Indonesien, u.a. eben auf Rinca gibt es noch Komodo Warane. Die größte noch lebende Echsen-Art. Wir zahlten 250.000 Rupiah (knapp 17 EUR) Parkeintritt inklusiv Guide und los ging´s auf eine 2 stündige Wanderung um Warane zu suchen. Am Eingang dieses nette Hinweisschild

Es hat auch gar nicht lange gedauert, dann sahen wir den Ersten. Leider ein recht kleines Exemplar.

Unterwegs sahen wir noch diesen süßen Büffel

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Oben auf dem Hügel hatte man einen schönen Ausblick, und die Palmen sahen fast so aus wie im Valle de Cocora in Salento (Kolumbien)

Unterwegs sahen wir weitere recht kleine Komodo Drachen.

Am Ende der Tour lagen die großen Exemplare einfach rum, angelockt vom Essensgeruch des Camps.

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Es war ganz cool, ein Tier zu sehen, von dem es nur noch 2800 Exemplare auf dieser Welt gibt, aber irgendwie haben wir sie uns spektakulärer vorgestellt.

Wir fuhren 2 Stunden mit dem Boot weiter, zwischendurch gab es Lunch, grünes Curry mit Fisch und Reis, Nachtisch Ananas und Papaya.

Dann waren wir an einem kleinen süßen Strand wo geschnorchelt werden konnte. Flo und ich hatten das noch nie gemacht, stehen auch nicht wirklich auf Fische, aber da es jeder machte und Taucherbrillen gab es vom Schiff, dachten wir, dann gucken wir uns das auch mal an.

Was wir dann sahen, konnten wir kaum glauben. Wir haben immer gedacht, um sowas zu sehen muss man tiiieeef tauchen. Aber direkt am Strand begann ein Riff mit Korallen in allen Farben, unzählige Fische in allen Farben und Größen. Schwarz-weiß gestreifte, Orange-schwarz gestreifte, blau und türkis glitzernd, gelb-weiß gestreifte, riesige Muscheln. Wir wussten gar nicht wo wir zuerst hingucken sollen. Wir kamen uns vor wie in ner Zoohandlung vor´m Aquarium. Leider gibt es davon keine Fotos, wir haben keine wasserdichte Kamera, aber für uns steht fest, das war nicht das letzte Mal, dass wir schnorcheln waren.

Zurück auf dem Boot wurde bis zum Abendessen gechillt und danach fielen wir auch bald auf unsere Matratzen. Wir fuhren durch bis zum nächsten Morgen. Der Wellengang war teilweise ganz schön heftig. Ich bin froh, nicht seekrank geworden zu sein, und frage mich heute noch, wie ich dabei und bei dem lauten Motorengeräusch überhaupt schlafen konnte.

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Am nächsten Morgen war wieder zeitiges Wecken angesagt. Zum Frühstück gab´s Eierpfannkuchen mit Ananas drin, war echt lecker. Bereits 8.00 Uhr gingen wir von Bord, wurden wieder mit unserem kleinen Motorboot zum Strand gefahren und liefen dann 15 Minuten zu einem „Wasserfall“, wir würden es mal eher Rinnsal nennen…

Dafür konnte man vom Strand aus unser Boot in voller Pracht sehen

Und der ganze Strand bestand aus den wunderschönsten Korallen und Muscheln

Nach einer Stunde ging´s wieder zurück auf´s Boot und die Fahrt ging weiter. Immer wieder an kleinen Trauminseln vorbei.

Und eine Yacht mit eigenem Hubschrauber haben wir auch noch nie gesehen

Zum Mittag gab´s Gemüse in Erdnussoße und Reis. War richtig lecker schön scharf.

Am Nachmittag hielten wir an einer absoluten Miniinsel. Auf der stand nur eine Minihütte, wo ein Paar wohnt, die beide Ende 70 sind. Leider waren sie grad nicht da, sind mit ihrem Bootchen auf die Nachbarinsel gefahren um ihre Kinder zu besuchen. Wir hätten sie ja gern mal gesehen. Eigentlich machten wir dort Stopp zum Schnorcheln, aber da gerade Ebbe war, war es fast unmöglich in´s Wasser zu kommen, weil direkt am Strand die Korallen waren und man gar nicht drüber weg schwimmen konnte. Also genossen wir einfach den schönen Strand.

Mit dem Boot fuhren wir 2 Stunden weiter und machten vor der Insel Sumbawa den Anker für die Nacht fest. Zum Abendessen gab es Hühnchenstücke in Soße mit Gemüse. War nicht wirklich so lecker, denn das Hühnchen war dort inklusiv Knochen drin, was in Asien so eigentlich auch üblich ist :-(.

Es war der letzte Abend an Bord und trotzdem sind alle schnell auf ihre Matratzen verschwunden.

Wir genossen noch den letzten schönen Sonnenuntergang

So schön die Tour auch war, die Leute waren sowas von unlustig und langweilig 🙁 , vor allem die Deutschen! Eine Ausnahme gab´s zum Glück! Die liebe Simone aus Berlin; schön dich kennengelernt zu haben! Genieß Vietnam und lass immer mal was von dir hören! Und vergiss nicht Mainz auf deine Reiseliste zu schreiben 🙂

6.00 Uhr machte unser Schiff die Leinen los, 7.00 Uhr gab´s Frühstück (wieder Eierpfannkuchen mit Ananas) und nach einer weiteren Stunde machten wir unseren letzten Schnorchelstopp vor einer kleinen Insel. Leider waren dort nur tote Korallen und keine Fische.

Pünktlich 11.00 Uhr erreichten wir den Hafen im Osten von Lombok. Wie es von dort weiterging, ist schon das nächste Abenteuer.

Bis dahin,

Eure Weltenbummler

 

6 Gedanken zu „Von Flores bis Lombok

  1. Ihr habt ja echt immer ein goldenes Händchen so tolle Schlafplätze zu finden.
    Auf der ‚Bounty‘ bisschen ‚Titanic‘ nachgespielt um dann diesen fossilen Ungeheuern ins Auge zu blicken, ist ja fast wie in Hollywood 😉
    Schnorcheln macht wirklich Laune, ich war auch mal, bis ich dann einen Katzenhai unter mir sah, uahhhh fix war ich wieder auf’m Boot :-).
    Sind gespannt auf Lombok 😉

    VG Inchen

  2. Piratenschiff und Robin Hood; nur noch ein paar wagemutige Piraten an Bord und die Seeschlacht kann beginnen! Aber bei der von euch geschilderten Besatzung wäre sicher nur die weiße Flagge gehisst worden.
    Schön für Florian, endlich die lang erwarteten Komo Warane zu sehen. Mir läufts eiskalt den Rücken runter. Müssten mir nicht wirklich begegnen.
    Schaute mir zum Ausgleich nochmal eure anderen vielen schönen Schnappschüsse an. 🙂

  3. Auch hier wieder eindrucksvolle Bilder, wobei die Warane
    schon ein bischen gruselig aussehen.
    Aber alles andere – traumhaft und idyllisch.
    Ich glaub´, so läßt sich´s leben. ( Wem sag ich das 🙂 )
    Euer Boot sieht fast wie ein kleines Piratenschiff aus.
    War sicher ei wunderschöner Ausflug.
    Liebe Grüße Manuela

  4. Da sind sie – die Tiere mit dem schwierigen Namen: Komodo Warane. Die haben schon eine imposantes Äußeres, kann man nicht anders sagen.
    Ich hatte einen Kollegen der leidenschaftlicher Taucher war und uns Filme von seinen Tauchgängen gezeigt hat. Er war in Sulawesi unterwegs, das muß irgendwo in Eurer Ecke sein? Ich denke, wenn man dieses Hobby mal für sich entdeckt hat, läßt einen die Faszination der Unterwasserwelt nicht mehr los. Sicher ist das beim Schnorcheln ganz ähnlich. Und die Taucherbrille ist nicht so teuer und schwierig anzupassen wie eine Taucherausrüstung. Die kann man auch eher nicht in den Rucksack packen.
    Liebe Grüsse

    • JA, Sulawesi ist genau gegenüber von Flores, wo wir eigentlich auch hin wollten, aber leider hat uns die neue Visaregelung da einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Zeit hat dafür nicht gereicht 🙁 Aber wir waren bestimmt nicht das letzte mal in Indonesien 🙂

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